MOJOMATICS

Don't Pretend That You Know Me

"Tu nicht so, als würdest du mich kennen!" - einen passenderen Albumtitel hätten sich Matt und Davide von den MOJOMATICS nicht ausdenken können, denn wer nach den beiden ersten Platten des Duos aus Venedig dachte, er würde die minimalistisch instrumentierte Band (Gitarre, Schlagzeug, Percussion, Mundharmonika, Gesang) kennen, schaut schon beim Opener "Wait a while" verwundert aus der Wäsche: Ja, klar sind das die MOJOMATICS, aber warum klingen die jetzt so britisch und gar nicht mehr so nach Mississippi-Delta wie auf dem Debüt "A Sweet Mama Gonna Hoodoo Me" und auch nicht mehr so dylanesk wie partiell auf "Songs For Faraway Lovers"? Nun, ich würde sagen, die MOJOMATICS lassen mit jedem Album einem weiteren, in ihrem Sound schon angelegten Einfluss den Vortritt, und diesmal ist es eben das, was der Amerikaner einst als "British Invasion" wahrnahm.

Keine abrupte Wendung also, sondern nur ein Album, das im ersten Moment verwirrt und im zweiten dann schon ein guter Freund ist. Erwähnter Opener "Wait a while" ist aber nicht der einzige Hit unter den zwölf Songs, eigentlich sind sie alle solch überschwängliche, lässig shakende Gute-Laune-Tunes, die auch in ihrer Gesamtheit völlig makellos sind.

Ein Album, das völlig zeitlos ist, das losgelöst von allem Trend-Crap und Hypes existiert. Bravo! (9)