MR. BLUE

Free Born Man

Sie nennen es "Street-Country", aber früher sagte man dazu noch Cowpunk und die Speerspitzen der Szene hießen BLOOD ON THE SADDLE oder NINE POUND HAMMER und kamen aus den Südstaaten der USA. Heute heißen sie MR.

BLUE und kommen aus dem Ruhrgebiet. Die drei Kohlenpott-Cowboys mischen Country und Ami-Folk à la Johnny Cash mit Rockybilly à la Carl Perkins und Punkrock à la SOCIAL DISTORTION. Das Ganze kommt so was von amerikanisch rüber, dass jeder Kiosk zum Liquor Store und jeder Opel Manta zum Ford Mustang mutiert.

Doch, doch, ein guter Whiskey, ein T-Bone-Steak auf dem Rost, dazu "Free Born Man" eingelegt und man fühlt sich ungefähr so wie der Marlboro-Mann ohne Lungenkarzinom. So fällt die Songauswahl der gespielten Coverversionen auch ganz traditionell aus: "Little wine drinker me", "Devil in disguise", "Ring of fire".

Lediglich das deutsche "Motorbiene" am Ende des Albums lässt dann zum Ausklang noch einmal die Herkunft der Band erahnen. (7)