TRICLOPS!

Out Of Africa

"Ich bin mal gespannt, wie du aus der Nummer wieder rauskommst" sagt Ox-Boss Joachim zu mir, nachdem ich meine Begeisterung für das TRICLOPS!-Debütalbum ausgesprochen habe und er behauptet hat, dass das ja gar nicht so weit weg wäre von den von mir so leidenschaftlich gehassten und verlachten Bands COHEED AND CAMBRIA und THE MARS VOLTA.

Nun gibt es aber einen eklatanten Unterschied zwischen den hässlichen Emo-Kaspern, die irgendwann Papis Prog-Sammlung entdeckten oder den beiden noch hässlicheren LSD-Fressern, deren Musik höchstens zur Bekämpfung ihrer eigenen inneren Dämonen taugt und deren Virtuosität reiner Selbstzweck ist: TRICLOPS! sind Punkrocker.

Sänger John No kennt man von den selbst durch Verwendung jeglicher Superlative noch zu gering geschätzten FLESHIES, Bassist Larry Boothroyd von den nicht minder grandiosen VICTIMS FAMILY, HELLWORMS und SATURN'S FLEA COLLER, und Gitarrist Christian Eric Beaulieu war bei BOTTLES AND SKULLS, Schlagzeuger Phil Becker bei LOWER FORTY-EIGHT.

Namedropping galore also, gleichzeitig natürlich Hinweis darauf, dass "Out Of Africa" gar nicht leicht zugänglich sein kann. Und so ist "Out Of Africa" auch nicht überraschend unglaublich vertrackt, voller Wendungen und extrem verspielter Instrumentalparts, denen zu folgen zugegeben gar nicht so leicht ist - wie auch die dem Album vorhergegangene EP "Cafeteria Brutalia" und die 7" "Too Many Humans".

Aber da sind auch immer diese fantastisch rockenden Momente, da sind diese wunderschönen, kleinen Melodien, die John auch bei den FLESHIES so schön singt, die zeigen, dass TRICLOPS! echte Songs schreiben können und sich im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Langweilern nicht im Flokati-Plüsch oder dem eigenen Geistesejakulat verlieren.

Das hier ist durch und durch Punkrock. Eventuell Prog-Punkrock, meinetwegen. (9)