UFOMAMMUT

Idolum

Viel heftiger als "Stigma" und "Stardog", die ersten beiden Songs auf "Idolum", könnte es dich selbst dann nicht erschüttern, wenn auf deinem Dach ein Ufo landete und im gleichen Moment in deinem Keller eine Horde Mammuts zur Stampede ansetzte.

Okay, ein mehr als billiger Kalauer, aber durchaus die Brachialität wiedergebend, mit der das Trio UFOMAMMUT in ihr viertes Album startet. Diese Urgewalt ist dann auch prägendstes Merkmal von "Idolum", auf dem die Italiener ihren psychedelischen Doom noch weiter perfektionieren, ohne sich dabei neu erfinden zu müssen; auf dem sie die Brutalität und die nervenzersägende Monotonie von zwei so unterschiedlichen Bands wie GODFLESH und UNSANE mit der Interpretation von psychedelischer Musik vereinen, wie sie auch NEUROSIS verfolgen.

Da ist durchaus Raum für ruhigere, durchaus schöne Momente, für kurzes Luftholen, für kleine Ambient-Intermezzi, aber wirkliche Zeit zum Entspannen, die geben UFOMAMMUT auf "Idolum" nie. Wo ähnlich agierende Bands ihre um dich gebauten Sound-Wände irgendwann einstürzen oder dich durch ein Schlupfloch entkommen lassen, schichten UFOMAMMUT weiter Stein auf Stein, ziehen die Wand so hoch, dass jede Hoffnung auf Erlösung umsonst ist.

Eine stärkere Beklemmung dürften wirklich nur noch die gleichzeitigen Besuche von Mammuts und Ufos auslösen. Die würdest du aber wohl nicht so genießen können wie diese fantastische Platte.

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