WRONG TURN

Nothing Grows From Scars

Einmal falsch abgebogen und schon erwies sich die Rock'n'Roll-Avenue als Einbahnstraße ... Halb so schlimm, denn Ian Wettenhall und Todd McNeir sind auf den endlosen Straßen des australischen Kontinents zusammengerechnet schon seit einem halben Jahrhundert unterwegs, und das durchwegs mit nicht unbedingt nagelneuen, aber dafür stylishen Vehikeln.

Ian war in den Achtzigern bei der Sixties/Psych-Formation THE PHILISTEINS, spielte bei FREELOADER, SEMINAL RATS, HANDS OF TIME, LORDS OF GRAVITY und STONEAGE HEARTS und sollte somit bei jedem Liebhaber australischen Rock'n'Rolls ein wissendes "Ach, der!" hervorgerufen haben, und auch die andere Hälfte von WRONG TURN (yep, ein Duo), Todd, kann mit Einsätzen bei SEMINAL RATS, HOSS und POWDER MONKEYS auf einschlägige Erfahrung verweisen.

Die Duo-Besetzung bedeutet natürlich die Beschränkung auf Drums, Gitarre und Gesang und hat einen entsprechend rauhen, direkten Sound zur Folge, aber der steht den beiden sehr gut. Dass sie sich von ihrer Vergangenheit weder lösen konnten noch wollten, sollte klar sein, und so ist "Nothing Grows From Scars" ein erdiges, direktes, schmutziges Rock'n'Roll-Album, das von den Fünfzigern über Sixties-Garage und R&B-Grooves bis zum POWDER MONKEYS-Brutalpunk vielfältige Einflüsse vermischt - und gecovert wird zudem, etwa "Baby talk" von Johnny Thunders, Bill Hayleys "Skinny Minnie" oder Eddie Cochrans "Nervous breakdown".

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