YAKUZI

Thin Red Line CD

Wo Trompetenpunk drauf steht, ist meist auch Trompetenpunk drin. Meistens, denn auf dem mittlerweile dritten Album der quirligen Pforzheimer gibt es weit mehr als punkige Trompetensounds. 14 schmissige und eingängige Songs, irgendwo zwischen Punk und Rock mit dezenten Ska-Beats.

Natürlich auch allerhand Trompete. Parallelen zu bekannten Genregrößen, wie NOFX, MUSTARD PLUG und STREETLIGHT MANIFESTO sind zwar nicht von der Hand zu weisen, aber Ausflüge in Richtung Rock'n'Roll, balladeske Passagen und vereinzelte Worldmusic-Zitate geben dem Sound des Sechsers eine ganz eigene Note.

Eine dicke Rockkante haftet nahezu allen Tracks an, sorgt für den nötigen Drive und bietet ein starkes Gegengewicht zu den eher lockeren Posaunen- und Trompetensounds. Mehrstimmige Chöre, zahlreiche Tempowechsel und ein frischer, jugendlicher Spirit sorgen hier für kurzweiliges Hörvergnügen.

Songs wie der Opener "7 minutes", "How dare you" und "Lie to reach you" machen einfach Spaß und bleiben auch nach mehrmaligem Hören spannend und mitreisend. "Caramba joder" und "Last round" sind richtig dicke Partynummern, die jedes Konzert der Band in eine schweißtreibende Angelegenheit verwandeln dürften.

Ein gewisser Reifeprozess, auch in textlicher Hinsicht ist definitiv zu spüren. So werden persönliche Erfahrungen ebenso thematisiert, wie ein kritischer Blick auf das aktuelle Weltgeschehen.

Ein angenehm zurückhaltendes Coverartwork mit allen Texten, schmückt dieses unterhaltsame Werk auf dem Qualitätslabel Rookie Records. Die Band befindet sich mit "Thin Red Line" keineswegs auf dem schmalen Grat, sondern scheint hier ihren Sound gefunden zu haben, ein wenig zwischen den gängigen Schubladen, aber immer mitreißend und sehr kurzweilig.

Es wird also spannend, wie der weitere Weg der Band aussehen wird. Bis dahin, Interview hier im Heft lesen, Sampler-Track hören und die Band live anschauen! (8) (Diese Band war auf der Ox-CD #77 zu hören)