BEEHOOVER

Heavy Zooo

Das etwas andere Drum'n'Bass-Duo aus Esslingen hat es mal wieder geschafft, ein kleines Meisterwerk aufzunehmen. Ähm, Drum'n'Bass bitte hier mal nicht als stupide Schublade sehen, sondern vielmehr im Sinne des Wortes verstehen, denn die auf Solopfaden schreitende Rhythmus-Einheit von VOODOOSHOCK kann man durchaus als vollwertige Rockband betrachten.

Es ist schon erstaunlich, welch komplexe Klanggebilde die beiden ihren ansonsten eher in den Hintergrund gedrängten Instrumenten so zu entlocken vermögen. BEEHOOVER geben unverhohlen zu, dass sie schwer von PRIMUS beeinflusst wurden, was man erahnt, ohne dabei je auch nur einmal an der Einzigartigkeit des BEEHOOVER-Sounds zu zweifeln.

Gemein haben sie mit ihren Vorbildern eigentlich nur zwei Dinge: Die (hier dann letztendlich vollkommene) Verdrängung der Gitarre als Soloinstrument zugunsten des Basses, sowie die absolute Unmöglichkeit, sie in eine Schublade zu stecken.

Und auch wenn man gern versucht, das Doom-Kästchen passend zu schnitzen, so wollen sie irgendwie gar nicht da hinein passen. Zu oft darf es nämlich auch mal ein wenig flotter sein, zu gern verwebt man bezaubernde Melodien mit einem wirrem roten Drumfaden, wie ihn selbst ein Dale Crover auf den letzten MELVINS-Outputs kaum zu stricken vermochte.

Eine durchaus starke Platte, die dem Hörer bei jeden Durchlauf neue Entdeckungen bereit hält, und im Ganzen eigentlich völlig ohne Sperrigkeit auskommt, wenn man sich erst mal dazu durchgerungen hat, dieser minimalen Besetzung Vertrauen zu schenken.

Wer das Debüt schon mochte, der wird hier völlig dahinschmelzen - versprochen! (10)