GUAPO

Elixirs

Nach Platten auf Pandemonium und Ipecac ist dieses englische Experimental/Prog/Jazz/Noise-Trio jetzt mit dem dritten Album bei Neurot gelandet. "Elixirs" beginnt mit dem 13-minütigen "Jeweled turtle" ausgesprochen ruhig, eine dezent jazzige, unterschwellig bedrohliche Ambientnummer, die dann gegen Ende durch Violine und seltsame Soundeffekte einen fast osteuropäischen Charakter bekommt.

Ich hatte GUAPO noch als ziemlich unberechenbar in Erinnerung und so ist der nächste elfminütige Track deutlich hektischer und bestimmt durch zahlreiche Breaks und progrockige Strukturen, wo dann der Einfluss von KING CRIMSON deutlich wird, was aber nicht bedeutet, dass der Song genauso aufhört, wie er begonnen hat.

Überraschenderweise bleibt es danach eher ruhig, seltsam beschwörende Minimalsounds, wo dann beim vierten Track Jarboe den dazu passenden Gesang beisteuert. GUAPO präsentieren sich hier insgesamt sehr folkig und wenig noiserockig, man könnte es hier fast mit Musik für einen Horrorfilm mit esoterischer Note zu tun haben, unheimlich genug ist das Ganze auf jeden Fall.

"Elixirs" dürfte GUAPOs bis dato leichtverdaulichste Platte sein, was aber bei dieser Band noch nichts zu heißen hat, denn man hat es hier immer noch mit einem die normalen Hörgewohnheiten auf die Probe stellenden Artrock-Konzeptmusik-Brocken zu tun, der auf konventionelle Songstrukturen verzichtet, aber dafür diesmal mehr um eine in sich geschlossene Gesamtatmosphäre bemüht ist.

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