RED HARVEST

The Red Line Archives

Der Begriff "Industrial" stand ja Anfang der Neunziger für diese Mischung aus Metal und elektronischer Musik, wobei sich meist auf brutale Drum-Maschinen beschränkt wurde. Nachdem wie immer ungefähr jede dritte Band auf den Zug aufgesprungen war, verebbte die Welle so schnell wie sie gekommen war, das Stilelement haben viele Bands wie FEAR FACTORY oder spätere ULVER aber beibehalten.

Und so blitzt die Maschinenmusik auch bei RED HARVEST immer mal wieder auf den mittlerweile acht Alben durch den ansonsten von Düstermetal geprägten Sound. Mit "The Red Line Archives" haben RED HARVEST jetzt eine sehr spezielle Platte abgeliefert, auf der alte Songs mit Industrialeinschlag remixt wurden, um diesen noch weiter auszureizen und zu betonen.

So sind, auch für Gitarrenfetischisten wie mich, gut hörbare Versionen entstanden, die zwar die Saiteninstrumente zu Seiteninstrumenten machen, aber häufig tanzbare Grooves haben, in anderen Varianten bedrohliche Soundscapes bilden und eine mehr psychotische Variante darstellen, die alten SCORN oder G.G.F.H.

nahestehen. Insgesamt ein hochwertiges Remix-Album, das in der Tradition von FEAR FACTORYs "Remanufacture" diesem in Nichts nachsteht. (7)