SLUDGE

Lava

Nur die Harten kommen in den Garten. Der Spruch stand wohl im Studio an die Wand gepinselt, als SLUDGE, die Hauptband von SAMAEL-Gitarrist Makro, vorliegendes Album einspielten. Wer sich selbst als "heaviest band from Switzerland" bezeichnet, hat natürlich einen Ruf zu verteidigen, und diesem wird man mit "Lava" gerecht.

Extremer kann Metal tatsächlich nicht sein, ohne ins Lächerliche abzudriften. Dabei geben weder Bandname noch Albumtitel einen Hinweis auf das, was einen als Hörer erwartet, denn zähflüssig ist hier nichts.

Dafür muss man als Hörer verdammt zäh sein, wenn man "Lava" an einem Stück durchhören will. Der Anfang ist ja noch ganz gut, "60 mm" und "Idi na hui" (wenn man diversen Internetforen trauen darf, ist das Russisch für "Verpiss dich!") sind schön dreckige Abgehnummern, wie sie eine Band wie ENTOMBED vor einigen Jahren auch nicht besser hingekriegt hätte.

Doch schon mit dem folgenden Titeltrack beginnt der Niedergang. Die Songs werden länger und leider auch langweiliger. Der neue Sänger Odin bleibt weit unter den Möglichkeiten, die er mit seiner Hauptband HOUSTON SWING ENGINE schon unter Beweis gestellt hat.

Sein monotones Geschrei kann den doch recht unterschiedlichen Songs keine Nuancen zufügen, alles wird eingeebnet, nach zehn Minuten kommen die Kopfschmerzen. So wird man vielleicht die härteste Band der Schweiz, aber garantiert nicht die beste.

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