SLIM CESSNA’S AUTO CLUB

Cipher

Endlich sind sie zurück, die Botschafter des Denver-Sounds. Mit großer Spannung habe ich dieses Album erwartet und bin auf ganzer Linie zufrieden, soviel gleich vorweg. Schon die mystische Symbolik des Coverartworks weiß zu beeindrucken.

Vier Jahre sind seit "The Bloudy Tenent Truth Peace" vergangen, SLIM CESSNA'S AUTO CLUB sind düsterer, apokalyptischer und noch mystischer geworden. Das zeigt schon die seltsame Einteilung des Albums in die vier Abschnitte "arms" ,"legs", "teeth" und "faith".

Das kongeniale Duo Slim Cessna und Jay Munly erzählt düstere Geschichten über die Kehrseite Amerikas, über Abgründe, Hoffnung, Alkohol, Gewalt und Glaube. Auf "Cipher" finden sich zum einen wunderschöne Country-Gospel-Nummern wie "Children of the lord" und düster-ironische Balladen wie "SCAC 101".

Aber natürlich zelebrieren SLIM CESSNA'S AUTO CLUB auf "Cipher" in erster Linie ihr Gothic-Country/Americana-Gemisch in Reinkultur und kreieren somit einen ziemlich einzigartigen Sound. Bei "Boom magalina hagalina boom" kann man die beiden charismatischen Charaktere Slim Cessna und Jay Munly förmlich vor sich sehen, wie sie sich in einer dunklen verfallenen Scheune bei Kerzenschein einen musikalischen Schlagabtausch nach dem nächsten geben und die ganze Gemeinde um sich versammeln.

Bei "Jesus is in my body: My body has let me down" hat man das Gefühl bei einer verschwörerischen Zeremonie anwesend zu sein, bei der Anhänger des Ku-Klux-Klans zum Satanismus konvertieren.

Für mich sind SLIM CESSNA'S AUTO CLUB einfach nach wie vor der dunklere, verkommenere und daher ehrlichere und interessantere Bruder von 16 HORSEPOWER. (9)