LOW

You May Need A Murderer

Eine 70-minütige Doku des Holländers David Kleijwegt, der 2007 die bereits seit Anfang der 90er aktive amerikanische Slowcore-Band LOW einen Monat lang bei diversen Gelegenheiten begleitete und filmte.

Genauso wenig wie ich glaube, dass man jede LOW-Platte besitzen muss, finde ich es auch äußerst fraglich, ob man ausgerechnet eine Doku über diese Band braucht, die hier auch in ihrer privaten Umgebung gezeigt wird.

Dabei entsteht sogar ein überraschend intimes Porträt der Band zwischen Kinderaufzucht, Musik und dem Philosophieren über das Leben im allgemeinen und Amerika im speziellen. Kleijwegt empfiehlt sich auf jeden Fall als kompetenter, einfühlsamer Filmemacher, und Fans der Band, vor allem die ihrer letzten Platte "Drums And Guns", werden das alles sicher sehr interessant finden, aber man könnte sich auch ein spannenderes Sujet für eine abendfüllende Dokumentation vorstellen.

So sehr ich einige Platten von LOW schätze, hier handelt es sich nicht um eine der kontroversesten und exzessivsten Rock'n'Roll-Bands der letzten 20 Jahre, die eine solche Auseinandersetzung rechtfertigen würde, und so bleibt ein wirklicher Höhepunkt oder ähnliches aus.

"You May Need A Murderer" ist eher "Die glückliche Familie" der Rock'n'Roll-Dokus, und Alan Sparhawk und Mimi Parker der Siegfried Rauch und die Maria Schell des Indierock - nur eben alles etwas realistischer und vor allem mit besserer Musik versehen ...

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