NITS

Doing The Dishes

Auch wenn dies bereits meine dritte Besprechung eines NITS-Albums ist, fällt es schwer, um die Erwähnung ihres 1988er Hits "In the Dutch mountains" herumzukommen, denn wer hat diese Band außerhalb Hollands schon ansonsten noch auf dem Schirm? Waren "1974" und "Les Nuits" Beweis für die Fähigkeit der Holländer, unkonventionelle Popmusik schreiben zu können, wo die BEATLES nie wirklich weit waren, will der Funke bei "Doing The Dishes" diesmal nicht so recht überspringen.

Eine für die NITS charakteristische musikalische Schräglage ist auch hier vorhanden, aber zum ersten Mal klingt die Band fast etwas überflüssig, ohne dass man genau weiß, woran es liegt. Vielleicht funktioniert der Mix aus Experiment und Eingängigkeit einfach weniger gut als sonst, wodurch die insgesamt 15 Songs sich nie richtig im Bewusstsein festsetzen, auch wenn das Spiel der NITS mit vielschichtiger Instrumentierung durchaus interessant ist, aber weniger gelungen als etwa bei den vergleichbaren XTC wirkt.

Einige erinnerungswürdige Songs gibt es dann doch, etwa das bluesige "The great Caruso", die pianolastige Single "The flowers", das angenehm groovende "Five & dime" und das straight rockende "Moon dog", dafür gehen einem die zahlreichen karnevalesken Leierkasten-Nummern zwischendurch eher mal auf die Nerven.

"Doing The Dishes" leidet eindeutig an seiner Überlänge und man hätte vielleicht den Fokus mehr auf die wirklich guten Songs legen sollen - weniger wäre mal wieder mehr gewesen, denn so hinterlässt das Album nur einen höchst zwiespältigen Eindruck.

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