OMEGA MASSIF

Geisterstadt

Beim Hören von OMEGA MASSIFs Debütalbum "Geisterstadt" fallen mir direkt zwei Bands als Referenzen ein: ISIS und MEN IN SEARCH FOR A PERFECT WEAPON. Die vier Franken orientieren sich dabei eher am brachialen Frühwerk der Stil bildenden ISIS ("The Moshkito Control", bis"Sgnl>05") als an den epischen Klängen derer jüngsten Alben und kombinieren diesen Sound mit fiesestem, zermürbend schleppendem Krach, mit dem die ostdeutsche "Brutalogang" MISFAPW seinerzeit zu begeistern wusste.

Im Gegensatz zu den genannten Bands, die ihre Saiteninstrumente hauptsächlich in den tiefen Gefilden malträtierten, findet bei OMEGA MASSIF eine Gitarre immer mal den Weg in die höheren Lagen.

Trotz der allgegenwärtig düsteren Grundstimmung tauchen dadurch auch immer wieder einige hellere Flecken im Soundgeflecht auf, machen sich in Mitten all der Klanggewalt wunderbar verträumte Passagen breit, die dann wiederum an die RED SPAROWES erinnern.

Mitten im Album etabliert sich dann schlussendlich noch eine weitere Referenz, nämlich BOHREN UND DER CLUB OF GORE. Das Stück "Nebelwand" mäandert durch dieselbe trostlose, post-apokalyptische Landschaft, durch die sich Bohren auf "Geisterfaust" bewegt haben.

Die zahlreichen Referenzen ließen vermuten, dass es sich bei OMEGA MASSIF um ein simples Plagiat handele. Dem kann jedoch ganz klar widersprochen werden. Insgesamt haben es die Jungs nämlich geschafft aus den genannten Zutaten einen doch recht eigenständigen, fiesen Sludge-Bastard zusammen zu schrauben, der nicht nach Sonnenschein fragt, ihn aber durchaus zu liefern im Stande ist.