DANKO JONES

Never Too Loud

Heidewitzka, Herr Kapitän, der Platzhirsch des kanadischen Rock ist wieder auf der Balz und meldet sich zwei Jahre nach seinem Glanzstück "Sleep Is The Enemy" mit Album Nummer vier und einem Werk zurück, das auf den ersten Blick alles hat, wofür man die nach ihrem Protagonisten Danko Jones benannte Band liebt: von Testosteron durchzogener Rock und Songs, in denen Jones mit verzweifeltem Eifer zum weiblichen Geschlecht aufblickt.

Allerdings: so begeisternd dieses Album aufgrund seines furiosen Openers "Code of the road" zunächst klingt, so gewöhnungsbedürftig ist es nach diesem Song, der mit QUOTSA geschwängerten Riffs aus den Boxen walzt und mit bestechendem Refrain den Hörer fesselt.

Zwar findet man auch auf "Never Too Loud" bekannte DANKO JONES-Elemente, etwa wenn die dichten Gitarren von "Still in high school" einem im Gleichschritt entgegen stampfen und im Refrain zu einer Poppigkeit zerplatzen, die für jede Indie-Disko bestens geeignet ist.

Gleichzeitig ist es aber eben jene Poppigkeit, die DANKO JONES auf "Never Too Loud" maximieren und die wesentlich dazu beiträgt, dass die auf "Sleep Is The Enemy" noch deutlich hörbaren Kanten heute abgeschliffen sind.

So schleimen bei "Take me home" Akustik- und E-Gitarren in Klangunion aus den Boxen und laufen zu einem an NICKELBACK und LED ZEPPELIN erinnernden Hardrock-Song auf, während das Trio in "King of magazines" arg sleazig wird und "Ravenous" und "City streets" zwar deutlich erkennbare DANKO JONES-Songs sind - beide wurden aber in eine Radiotauglichkeit getaucht, die man von DANKO JONES bisher nicht kannte.

Und diese Eingängigkeit, die sich durch alle Songs auf "Never Too Loud" zieht - sie gefällt einem, oder eben nicht. Nach mehrmaligem Hören entscheide ich mich fürs Erste. Ein echter Grower, wenn man so will.

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