DUB TRIO

Another Sound Is Dying

Stirbt hier ein weiterer Sound, oder ist Sterben nur ein weiterer Sound? Ein kryptischer Titel, den der aus Brooklyn, NY stammende Dreier für sein drittes Studio-Album gewählt hat, auf das man erneut wieder nur mit vor Staunen offen stehendem Mund und rückhaltloser Begeisterung reagieren kann.

Das Konzept ist geblieben - die Nachempfindung des Studio- bzw. Remixproduktes Dub mit den anderen musikalischen Mitteln einer Rockband -, doch mit jedem Release scheinen sich die Herren Brooks, Holmes und Tomino zu steigern, wird ihr vorzugsweise instrumentaler Sound erhabener, wuchtiger und komplexer.

Bei manchen Songs ist dann im Detail nur noch schwer nachzuvollziehen, wo der Dub-Bezug liegen mag, da sind sie näher dran an den ambienthaften Brachialsounds so mancher Post-Irgendwas-Band, bei einem Song wie "The agonist" dagegen ist Wurzelbehandlung angesagt, was aber nicht bedeutet, dass hier nicht Platz wäre für einen unvermittelten punkigen Ausbruch.

Und auch der Vokal-Track-Ausreißer darf nicht fehlen: "No flag" hat wie zuletzt "Not alone" Mike Patton seine Stimme geliehen, den DUB TRIO ja wiederum beim PEEPING TOM-Projekt begleiten.

Ein wunderbares Album, das sich nur in der Gesamtdarstellung über 14 Songs und knapp 60 Minuten erschließt und das damit jenes Gesindel ausschließt, das Musik nur noch über einzelne Download-Tracks rezipiert.

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