ANTiSEEN

The Best Of

Die irgendwann Anfang der 80er gegründeten und sich selbst als "Destructo Rocker" bezeichnenden ANTiSEEN (einer ihrer ersten Songs heißt auch "Destructo Rock") aus North Carolina bringen es in der Ox-Datenbank auf beeindruckende 18 Einträge, und sicherlich ist ihr Name schon weitaus häufiger in diesem Heft gefallen.

Für viele sind die Wrestling-Narren zwar bis heute nicht mehr als G.G. Allins Backing-Band geblieben, die diesem Anfang der 90er zu seinen musikalisch besten Momenten verhalfen, aber ANTiSEEN haben sicherlich auch darüber hinaus viel zu bieten, wenn man Fan klassischen Punks ist.

Jetzt haben ANTiSEEN von TKO, ihrem derzeitigen Stammlabel, die umfassende "Best Of"-Behandlung bekommen - 2006 erschien auf TKO bereits das 58 Songs umfassende Tribute-Album "Everybody Loves ANTiSEEN" -, insgesamt 40 Tracks in nahezu chronologischer Reihenfolge auf zwei CDs und ein guter Querschnitt des 25-jährigen Schaffens der "Boys from Brutalsville" - mehr ANTiSEEN braucht man auch nicht unbedingt.

Für Schöngeister waren ANTiSEEN sicherlich noch nie die richtige Band, dafür war ihr "Scum-Rock" immer viel zu ungehobelt - und teilweise schon wirklich fahrlässig beschissen produziert -, aber in Sachen rumpeligen, aggressiven "In your face"-Punkrocks konnten ihnen wohl die wenigsten Bands das Wasser reichen.

Erstaunlicherweise findet sich in ihrem Schaffen sogar eine ganz passable Version von Roky Ericksons "Two-headed dog", wo sich ANTiSEEN auch weniger brutal geben. Ansonsten holzt sich die Band um Jeff Clayton durch ganze Wälder und klingt mit ihrem Redneck-Rock in späteren Jahren verstärkt nach Geistesverwandten wie NINE POUND HAMMER, wenn sie nicht gerade die Sicko-Version von MOTÖRHEAD zum Besten geben.

Dazu gibt es ein Booklet mit ausführliche Linernotes zu der Band an sich und den einzelnen Platten, was bei der Menge der Songs auch wirklich hilfreich ist. Sozusagen die Idealversion eines "Best Of"-Albums ...

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