BASEBALL PROJECT

Vol. 1: Frozen Ropes And Dying Quails

Scott McCaughey (von THE YOUNG FRESH FELLOWS und THE MINUS 5, und seit 1994 inoffizielles fünftes Mitglied von R.E.M.) und Steve Wynn sind große Baseball-Fans und haben diese Begeisterung jetzt in musikalischer Form auf Platte gebannt, unterstützt von Wynns Lebensgefährtin und Schlagzeugerin seiner Band, Linda Pitmon, und R.E.M.-Gitarrist Peter Buck, die es in dieser Formation auch schon zu einem Auftritt bei Letterman gebracht haben.

Angesichts der beteiligten Musiker gehen natürlich die Spekulationen darüber los, wer hier prozentual mehr zum Zuge kommt. Wynn-Fans kommen auf jeden Fall schlechter weg, denn sieht man von den großartigen ersten zwei Nummern "Past time" und "Ted Fucking Williams" ab, und einer etwas zu stereotypen Wynn-Nummer direkt danach, scheint McCaughey mit seinem etwas laschen, BYRDS-inspirierten, verpoppten 60s-Folkrock den Charakter der Platte zu bestimmen.

Dazu passt natürlich gut Bucks bekannter Gitarrenstil, der aber erstaunlich wenig wirkliche Akzente setzen kann. Der an sich sehr hübsche Jingle-Jangle-Rickenbacker-Sound der Platte könnte manchmal auch einfach etwas druckvoller sein, was aus dem wieder stärker von Wynn dominierten "Long before my time" sicher einen noch viel besseren Song gemacht hätte.

Eine gute, wenn auch streckenweise etwas zu nett geratene Platte, die über den musikalischen Part hinaus durch die nicht ganz unwichtigen Texte, die eigentlich eher kleine Geschichten sind, auch ein wenig von der Begeisterung für diese Sportart vermitteln kann.

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