BRIAN HENRY HOOPER

The Thing About Women

Im Februar 2004 wäre der gute Brian Henry Hooper, Bassist der legendären BEASTS OF BOURBON, Kim Salmons Begleitband SURREALISTS und der VOYEURS, beinahe bei einem Balkonabsturz umgekommen, was in zweifacher Weise tragisch gewesen wäre, denn dann hätte er niemals sein tolles Soloalbum "Lemon, Lime & Bitter" aufnehmen können.

Dem folgt jetzt "The Thing About Women", wo Hooper illustre Gastmusiker wie Mick Harvey, Dan Luscombe von THE DRONES und die BEASTS OF BOURBON-Kollegen Spencer P. Jones und Tony Pola um sich geschart hat, und erneut zum Ausdruck bringt, dass australische Rockmusik schon immer eine besondere Form von Melancholie beherbergt hat.

Dabei bedient er sich zwar recht offensichtlich beim frühen David Bowie, ebenso wie bei den getragenen Klängen eines Nick Cave und den konventionelleren rockigen Momenten der BEASTS OF BOURBON, was unter dem Strich ein klassisches Rockalbum ergibt, das zwar den Großteil der Menschheit kalt lassen dürfte, aber dafür elf, mit eindringlichem, brüchigem Gesang vorgetragene Stücke enthält, die deutlich machen, was einen guten Songwriter ausmacht.

Hooper zelebriert hier traditionellen Bluesrock auf eine schleppend lässige Art, die auch immer typisch für die frühen BEASTS OF BOURBON war, allerdings weniger kaputt und mehr um melodische wie melancholische und nachdenkliche Momente bemüht, ähnlich wie bereits "Lemon, Lime & Bitter", was man auch als positives Statement zu seiner überwundenen Drogensucht werten könnte.

"The Thing About Women" ist jedenfalls ein zeitloses Rockalbum aus einem Guss geworden, und von denen gibt es leider inzwischen viel zu wenige. (9)