GANG

Zero Hits

Es passt denkbar gut in das artsy-fartsy Schema des Absolutely Kosher-Labels, das Debütalbum von THE GANG aus Brooklyn, New York, das mir dann irgendwie dennoch auf Anhieb gefiel. "Klick" machte es aber erst nach mehreren Hördurchgängen, danach stellte sich bei den mal weichen, mal hibbeligen Indiepop-Songs mit dem männlich-weiblichen Doppelgesangchören (eines der wohl prägnantesten Merkmale der Platte) immer mehr Wohlgefallen ein.

Von allerhand Unterschiedlichem will sich die Band beeinflusst haben lassen, von Bowie bis Springsteen, über TELEVISION, THE CURE und U2 bis hin zu SHUDDER TO THINK und MY BLOODY VALENTINE.

Und auch in mir ruft es Einiges an Assoziationen hervor, erinnert mich an alles und doch nichts, vielleicht manchmal an so was ähnliches wie die punkige Kaputtversion von TV ON THE RADIO (um jetzt mal eine geografisch nahe gelegene Band zu nennen), so als hätten die plötzlich den Charme alter, schmissiger GUIDED BY VOICES- oder SONIC YOUTH-Songs integriert.

Nach einer Menge treibender Songs (darunter der herausragende "Mann drap") in der ersten Hälfte der Platte schafft der über weite Strecken instrumentale, schön atmosphärische "Squatters Inc." zwischendurch mal eine Ruhephase, dehnt das Album, das sonst eigentlich angenehm kompakt geraten ist, mit seinen knappen neun Minuten auch entsprechend aus, um dann mit dem nach vorne gehenden "The man with your plan" (bei dem ich dann auch den im Infozettel angemerkten LES SAVY FAV-Vergleich noch einigermaßen nachvollziehen kann) noch mal in die Vollen zu gehen.

Eine zwar eigenwillige, aber eine schöne und heimelige Stimmung schaffende Platte, deren Sound sich irgendwie nicht so ohne Weiteres in eine bestimmte Schublade einordnen lässt, was ja per se kein schlechtes Zeichen sein muss, ganz im Gegenteil.

Übrigens, in "Promosprech" heißt so etwas dann: "Kraftvolle Post-Punk Rhythmen, zum Mitsingen geeignete Pop-Hooks, verquerer Punknoise und Shoegaze Psychedelia". Ähem ... von mir aus. (8)