LEGACY

Beyond Hurt Beyond Hell

Da haben sich MODERN LIFE IS WAR so einfach davongeschlichen und lassen uns, ihre Jünger, mit erhobener Faust und vom Brüllen der Texte noch offenen Mund im Regen stehen. Aus, vorbei, wir schleichen uns davon und suchen nach Trost, nach einem Ersatz, wissend, dass keiner diese Lücke so leicht wird füllen können.

THE LEGACY aus Sheffield, UK immerhin versuchen es. 2003 erschien ihrer erste EP auf Dead And Gone, sie wurden mit TURNING POINT verglichen, doch seitdem ist viel Zeit vergangen. Endlose Touren folgten, ein weiteres Album, Anfang 2007 die "Solitude"-EP auf Visible Noise, und nun das neue Album, mit dem der Vierer es jetzt wissen will.

Nun sind Hardcore-Bands aus UK in letzter Zeit nicht immer Vertreter der reinen Lehre gewesen, viel neumodisch-metallischer Tand war zu ertragen, und um so erfreuter bin ich deshalb, dass THE LEGACY ihre sie ganz zu Beginn inspirierenden Bands nicht vergessen haben: BLACK FLAG, MINOR THREAT und RITES OF SPRING sollen das gewesen sein, unerreichbare Helden, aber in Sachen düsterer Verzweiflung und jugendlich ungestümer Wut geben die Engländer alles, haben sich aber immer in Kontrolle und prügeln ihr Songs nicht unkontrolliert runter.

Ein Song wie "Dusk" bringt dabei alle positiven Eigenschaften der Band auf den Punkt: Verzweiflung, Melodie und Wut ballen sich hier zu Midtempo-Nummern mit nur gelegentlichen schnellen Passagen und einem doomigen Unterton.

MODERN LIFE IS WAR und PAINT IS BLACK sind hier die Referenzpunkte, auch wenn THE LEGACY (noch) nicht ganz zu den Meistern aufschließen können. (8)