RYOJI IKEDA

1000 Fragments

Ich bin mir sehr sicher, dass man auf dieser Werkschau mehr als eintausend Klangbruchstücke finden wird. Alleine die frühen Arbeiten von 1985-95 bestehen nur aus irgendwelchen elektronisch aufbereiteten Ton- & Wortfetzen aus Film, Funk und Fernsehen.

Penibel und perfekt kompositorisch aneinander gereiht ergeben sie ein wohlklingendes und sehr klassisches Cut-Up. Die beiden folgenden Blöcke von 1993 beziehungsweise 1994/95 widmen sich einer komplett anderen, man möchte fast meinen, entgegengesetzten Musik.

Einer wunderbar fragilen, minimalen, ambienten Musik, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Absolut leicht und unbeschwert bewegen sich die Töne aus den Lautsprecherboxen und glänzen mit einer eleganten und grazilen Schlichtheit, wie sie nur aus der japanischen Kultur beziehungsweise Philosophie entspringen kann.

Wenn mich jemand fragen würde, wie man "Ruhe" in all ihrem Facettenreichtum musikalisch umsetzten könnte, würde ich ihm diese CD in die Hand drücken, um ihn nach dem Genuss glücklich lächelnd zu entlassen.

(8)