WHO CALLS SO LOUD

s/t

Es ist eigentlich unmöglich etwas über diese Platte zu schreiben, ohne den Namen FUNERAL DINER zu erwähnen. Hinter WHO CALLS SO LOUD verbergen sich nämlich mit Matt Bajda und Dave Mello zwei der Haupttriebfedern dieser mittlerweile legendären Formation aus San Francisco.

Aus der Asche einer der essenziellsten Screamo-Bands hervorgegangen, verwaltet das Nachfolgeprojekt nun auch deren musikalisches Erbe. Genretypisch verbindet das Quartett aus Kalifornien verspielt-verträumte Clean-Passagen mit den üblichen rauen, verfrickelten Distortion-Eruptionen.

Die Songstrukturen sind charakteristischerweise sehr zerfahren. Dafür zeichnen sich hauptsächlich zahlreiche Tempo- und Rhythmuswechsel verantwortlich, die immer wieder für abrupte Stimmungsänderungen innerhalb der Songs sorgen und kurzfristig leichte Orientierungslosigkeit beim Rezipienten zu verursachen im Stande sind.

Soweit also alles wie gehabt. Wodurch sich WCSL dann aber doch vom direkten Vorgänger und anderen Genre-Kollegen absetzen, sind einige subtil eingearbeitete Details (Slide-Gitarren, Delays).

Diese werden sparsam, aber wirkungsvoll - zumeist in die ruhigeren Parts - eingeflochten und verleihen den Songs eine sehr spezielle, eigene Atmosphäre. Es ist die gelungene Kombination von bezaubernden, ausgedehnten Clean-Passagen mit soliden, intensiven Krach-Parts aus der das Album seinen recht eigenen Charakter bezieht.

Gepresst wurden die knapp 50 Minuten Musik auf zwei wunderbare, farbig-marmorierte 10"-Platten, die in einem schön designtem Klappcover stecken - und damit ihr mit euren abgefuckten Nadeln nicht über das edle Vinyl kratzen müsst, liegt jedem Album zusätzlich eine CD-Version bei.