WILSON JR.

Messer. Seele. Liebe. Licht.

Es gibt ein Sprichwort, das aufzählt, welche Dinge nicht in Kinderhände gehören. Nun wenden sich WILSON JR mit ihrer Musik aber nicht an Kinder, also haben sie den volksläufigen Ausspruch angepasst: "Messer.

Seele. Liebe. Licht.", so heißt das zweite Album des Würzburger Emorock-Trios, das für junge Erwachsene eben diese Dinge bereit hält. WILSON Jr. sind der Überzeugung, dass man die Großen damit allein lassen darf.

Viel passieren kann ohnehin nicht, denn auf diesem Album ist nur noch wenig zu spüren von der Energie der amerikanischen Punkwurzeln, die das Debütalbum ("Introinvasion", 2006) auszeichneten und in der Flut deutschsprachiger Popmusik zu etwas Besonderem machten.

Heuer setzt die Band auf instrumentale Vielschichtigkeit und träge Breitwandrefrains. Glücklicherweise haben WILSON JR. immer noch Highlights im Programm, das flotte "Niagara" zum Beispiel oder eine Hymne auf die Globalisierungskritik.

Mit "Zu klug zum Sterben, zu dumm zum Überleben" zeigt die Gruppe, dass sie mehr zu präsentieren hat als längst abgegrastes Terrain der Rock-Emotionen. Warum nicht immer so? (6)