180 GRAD

Hand aufs Herz

Mit "Des Herzogs Werke" brachten 180 GRAD in 2006 ihr Debütalbum auf den Markt und mir gefiel bereits damals der Stil der vier Iserlohner. Nun folgt mit "Hand aufs Herz" die zweite Produktion. Ein 12 Song langes Album, welches zwar auch provoziert, wobei "Rockstar" aber im Gegensatz zu Streetrock-Alben anderer Bands nicht überwiegend mit Provokation oder Schelte glänzt, sondern mit nachdenklichen Mutmachern: "Das bin ich", "Neustart".

Bei der Ballade "Deine erste Reihe" bekommt man zwar den Eindruck, dass Seppl dieser Stimmlage nicht ganz gewachsen ist, allerdings mag es auch bewusst leierig eingespielt sein, stellt man diesen Song neben die anderen.

Tiefgründig, aber trotzdem schnell und rockig packt die Band Gedanken an alte Freunde, "Hört man euch noch", und an den verstorbenen besten Freund, "Ein Blick nach oben", ohne dabei in Mädchenrock abzudriften.

Vergleicht man die beiden Produktionen miteinander, kann man definitiv einen musikalischen Fortschritt feststellen. Mancher mag den Jungs den Vorwurf der musikalischen Monotonie machen, weil sich die Riffs an vielen Stellen ähneln.

Ich würde es jedoch eher die 180 GRAD-Hausmarke nennen. Alles in allem darf es für meinen Geschmack dann aber inhaltlich beim dritten Album wieder etwas herber abgehen. (8)