BURGER KINGS, THE

Supergiant Rollercoaster LP

Die Säge erkenn´ ich aus 100 m Entfernung! Es ist die Säge jenes Mannes, auf dessen Taschentüchern, würde er sie mit seinen Insignien besticken lassen, "SM" stünde (und ich hab´ ehrlich gesagt keine Ahnung, was das bedeutet.).

Wieviele Aktivitäten der Herr unter einen Hut zu bringen vermag, ist schon aller Ehren wert. Nicht nur daß er als Punk-Rock-Literat, Konzertveranstalter und dreifacher Bandtyrann fungiert, was ihn zu einem regelrechten all-around shaker, mover, groover und behoover in Sachen Rock´n´Roll macht, er verdingt sich zudem auch noch als Student, Englisch-Nachhilfelehrer seiner Mutter UND Mitarbeiter des konsumentenfreundlichsten Oberhausener Baumarktes im Monat Februar 1998! Sapperlot! Nun liegt also das Debutalbum des Zweitgeborenen vor und es untermauert die Position der BURGER KINGS als sichere Anwärter auf den Silbermedaillenplatz in der hausinternen Moutty-Wertung...

Man könnte dieses Album gar als schmackhafte, zwischen STEVE McQUEENS- und NIMRODS-Brötchenhälften eingebettete Rinderfrikadelle bezeichnen, wenn einem denn der Sinn nach metaphorischen Kalauern stünde.

Steht er mir aber nicht und dem Barny erst recht nicht, weshalb er als Umschreibung für die Musik der BURGER KINGS zurecht "melodic lo-fi punkrock" und nicht Pop-Punk gewählt hat, jenen Begriff, der einem in letzter Zeit immer öfter die Scheiße im unteren Darmtrakt gerinnen läßt.

Anstatt bis vier zu zählen und dann das Sirupsilo zu öffnen, überzeugen die BURGER KINGS nämlich durch eine Mischung aus "catchiness" und ordentlich "chutzpah". Dementsprechend vermessen die 13 auf "Supergiant Rollercoaster" vertretenen Songs auch ausschließlich die Höhen des R´n´R, was bedeuten würde, daß uns GROOVIE GHOULIE Kepi in seinem Spoken-Word-Intro angelogen hätte.

Und in Anbetracht solch infektiöser beat bolognas wie "She´s my girl" und "Sensation", die einem seit den ersten Auftritten der WONDERS nicht mehr aus dem Kopf gehen, und der Tatsache, daß sich auf dieser Platte ebenfalls eine Coverversion von "Da Doo Ron Ron" befindet, würde ich sogar soweit gehen, Stefan Moutty als Budget-Phil-Spector des 0208-Vorwahlbereiches zu bezeichnen.

Aber der Schmerz, auf den Pizza-Verpackungs-Cover-Gag hereingefallen zu sein, sitzt nach wie vor tief. Keine Anchovis, bitte!