CREEPSHOW

Run For Your Life

Da habe ich richtig drauf gewartet, es kribbelte sozusagen. Nun ist es da, das zweite Werk der vier Kanadier, die schon auf "Sell Your Soul" mit ihrem erfrischenden Psycho-Pop-Sound sehr zu gefallen wussten! Das hat natürlich die Erwartungen ans Zweitwerk hochgeschraubt, der vorab veröffentlichte Titeltrack "Run for your life", sollte aber alle Zweifel an der Qualität daran spielerisch aus der Welt räumen: Was für ein Song! Seit Wochen will mir dieses eingängige Stück nicht mehr aus den Ohren gehen, eine geniale Bridge im letzten Songdrittel übrigens, allerlei "Oh-ohs" und vor allem der Gesang von Sarah Sin brennen sich tief ins Mark des Hörers.

Aber das neue Album besitzt ganze elf Tracks, kurzum einer besser als der andere. Alle kurzweilig gehalten, nach zwei Durchläufen sitzen die Melodien, die Refrains eine Runde später. Natürlich müssen hier als grobe Anhaltspunkte, die HORRORPOPS, aber auch MAD MARGE & THE STONECUTTERS genannt werden.

Der Sound der Kanadier ist aber zwingender, gleichsam poppiger und mit mehr Pfeffer! Die Band schreibt einfach starke Songs, kleine Ausflüge in klassische Gefilde ergänzen den schmissigen Horrorbilly.

Auch einige "schmalzige" Chansonzitate gibt es zu entdecken ("You'll come crawlin'") und die stets präsente Orgel trägt alle Melodien mit Leichtigkeit. In "Dearly departed" habe ich meinen Hit gefunden, der Stand-up-Bass wird wild und enthusiastisch gezupft, die Spielfreude ist beängstigend! Wenn schließlich aus Sarah Sins Kehle "Rock'n'roll sweatheart" ertönt, stimmt man ungefragt zu - selten klangen derlei "aufgebrauchte" Songinhalte überzeugender - es kommt eben auf die Verpackung an.

Und die ist hier definitiv über jeden Zweifel erhaben. Neben den REZUREX klar die Spitze des Genres und ein eingängiges Psycho-Monster vor dem Herrn! In Kürze auf Tour und in euren Playlists ganz weit oben, wetten? (Diese Band war auf der Ox-CD #80 zu hören) (9)