FAINT

Fasciinatiion

Ob es THE FAINT wohl noch einmal gelingen wird, an ihre Erfolge zur Jahrtausendwende anzuknüpfen? Seinerzeit war die Band fest mit Saddle Creek verwachsen, die Omaha-Szene intakt, und der Neo-New Wave-Sound spannend, THE FAINT an der Spitze jenes, nun, Trends.

Doch was ist geblieben von damals? Mir scheint, THE FAINT wissen es auch nicht so recht, und so liegt "Fasciinatiion" da wie ein gestrandeter Wal: Die Flut, an mit deren ersten Wellen man angerauscht kam, ist zurückgegangen, der Koloss ist geblieben und schaut ganz schön blöd aus der Wäsche.

"Fasciinatiion" ist so ziemlich der unpassendste Titel für dieses Album, denn ich verspüre alles andere als Faszination - Mitleid trifft es eher. THE FAINT sind ein Schatten ihrer selbst, es bleept und beept unmotiviert, sexy Synthiepop geht ganz anders, und hatten die eigentlich schon immer diesen furchtbaren Autotune-Effekt auf dem Gesang? Was haben die in den vier Jahren seit "Wet From Birth" gemacht? An ihrer Kreativkrise laboriert? Man weiß es nicht.

Von Saddle Creek haben sich THE FAINT übrigens getrennt, mit blank.wav formal ein eigenes Label gegründet. Was wie ein Fortschritt klingen mag, erscheint eher wie ein Rückschritt. Ein Album, das mit jedem Mal Hören schlimmer klingt.

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