LUSTMORD

[Other]

Brian Williams ist ein Veteran des Industrials und des Dark Ambients, zudem Komponist diverser Film- und auch Computerspiele-Soundtracks und Sounddesigner für Werbeclips und Webseiten; in Sachen gewaltiger Soundscapes braucht ihm also keiner was vormachen.

Eventuell ist es der vermehrte momentane Output diverser Nachahmer (respektive die aktuell stärkere Wahrnehmung dieser auch von nicht in der "Szene" tief Agierenden) oder die endgültige Akzeptanz von elektronisch erzeugten Klangteppichen in selbst so konservativen Genres wie dem Metal oder dem Rock im Allgemeinen, dass sich Williams genötigt fühlte, mal wieder ein Statement zu setzen.

"[Other]" ist schließlich das erste "richtige" LUSTMORD-Album seit längerer Zeit, waren seine letzten Werke doch größtenteils Kollaborationen (wie "Pigs Of The Roman Empire" mit den MELVINS) oder Weiterentwicklungen oder Abwandlungen schon vorher existierender Kompositionen.

Mit Hilfe von King Buzzo (MELVINS), Aaron Turner (ISIS) und Adam Jones von TOOL (dass ich sie jeweils anhand ihres Gitarrenspiels herausgehört hätte, wäre aber gelogen) hat Williams mit "[Other]" jedenfalls eine verdammt starke Platte aufgenommen, die den zahlreichen Epigonen aufzeigen sollte, wie düster, bedrohlich und monumental Klanglandschaften wirklich klingen können.

Und dass Monotonie durchaus Dynamik besitzen kann. (8)