PYGMY LUSH

Mount Hope

Von Lovitt und speziell Adagio 830 ist man eher härtere Musik gewohnt - und entsprechend erstaunt, wenn PYGMY LUSH durchgängig mit melancholischem Gitarrenpop aufwarten, der eher unterschwellig brodelt.

Das war freilich nicht immer so: Die Formation aus dem Norden von Virginia (und damit quasi dem Hinterhof von Washington D.C.) ging aus den Hardcore-Formationen PG.99, MAJORITY RULE, MALADY, CITY OF CATERPILLAR und CRESTFALLEN hervor, und wo auf dem Debüt "Bitter River" auf Robotic Empire sich noch noisigere Stücke mit ebenfalls schon recht ruhigen abwechselten, sind die noisigen nun ganz abhanden gekommen.

Ein Verlust? Mitnichten. Denn zum Glück gehören PYGMY LUSH nicht zu jenen wie Pilze nach einem warmen Sommerregen aus dem Boden schießenden Emo-Klampfern ("Oh, meine Band ist weg, aber ich hab eine Wandergitarre und singe jetzt alleine für mich belanglose Lieder, lalalalalala ..."), sondern haben auch einen Sinn für psychedelische, noisige Untertöne, weshalb "Red room blues" dann schon beinahe an eine ambienthafte Mischung aus NADJA und MERCURY REV erinnert.

"Mount Hope", das von Kurt Ballou aufgenommen wurde (er hat auch selbst hier und da mitgespielt), ist ein betörendes, eigenwilliges, intensives Album - auf rotem Vinyl. (7)