STIMPACK

Weltenbrand

STIMPACK bewegen sich auf ganz dünnem Eis, denn sie spielen modernen Metal und mischen diesen mit deutschen Texten. Und dank der "Neuen Deutschen Härte" wissen wir, dass so was gehörig in die Hose gehen kann, Stichwort: SCHANDMAUL und Co.

Ebenfalls wirken Aussagen wie "nächste Generation Schwermetall", "jeder ist Metalfan der ersten Stunde" und Textzeilen wie "die Welt brennt" ebenso klischeehaft wie eine "Hopfenkaltschale".

Doch die fünf Musiker aus Landsberg am Lech, durchschnittlich 23 Jahre alt, wissen es auf dem Eis zu balancieren. Nicht, weil sie zu wenig Gewicht haben, sondern weil sie die Balance finden.

Die Texte, die Wut und Verzweiflung über den Zustand der Menschen in der Moderne verarbeiten sollen, kommen trotz Titeln wie "Weltenbrand" und "Weißblut" ihrer Intention nahe. Das Zusammenspiel der fünf Musiker funktioniert, Vorbilder wie FAITH NO MORE oder PANTERA hört man nur bedingt heraus - andererseits muss man dem Solo des Titeltracks Tribut zollen, da es anfangs rockt wie bei Dimebag und nachher mit klassischen Harmonien Marke Priest sehr die Musik auflockert.

Vielmehr klingen die Riffs der fünf Songs nach MEGADETH, die auf SLIPKNOT treffen. Der "Weltenbrand"-EP ist es trotz aller anfänglichen Bedenken gelungen, zu überzeugen.(7)