TREND

Vier

Hier müsste man eigentlich EA 80 zitieren und die Leute, die eine Weiterentwicklung vermissen, irgendwohin wünschen, am Besten zu Lidl. Anders formuliert: fast alle Stücke hätten auch durchaus auf den letzten beiden Langspielern stattfinden können, und das sind undiskutierbar großartige Platten, wie eben auch "Vier".

Den ewigen Nörglern wird trotzdem schon etwas einfallen, was sie auszusetzen haben: Stillstand, Reproduktion, was auch immer. Wer aber genau hinhört, wird entdecken, dass eine Weiterentwicklung stattgefunden hat, die sich unter anderem in einem Gitarrensound äußert, der auch von den EDITORS kommen könnte.

Große raumgreifende Soundteppiche treffen auf die wahrscheinlich präzisesten Textfetzen, die es seit 1980 mit einer Platte aus Düsseldorf gegeben hat. Es gibt weiblichen Chorgesang, selbst das Schlagzeug fällt virtuoser aus, also halten wir fest: Progress ohne eine Neuerfindung! Wozu auch? Wer bei "Freundliches Feuer" nicht an einen "Kalten Mammut" denkt, der hat es nicht verdient, eine warme Mahlzeit zu bekommen! Es gibt kaum eine Band, die so klar formulierte Texte hat, deren Refrains sich derart schnell festsetzen, aber trotzdem nicht als platte Slogans taugen.

Wortspiele um den Plattentitel lassen wir andere spielen. Alle Achtung, ein extrem dichtes Werk an Demnächst-Klassikern mit ohne Lückenfüller! (10) (Diese Band war auf der Ox-CD #80 zu hören)