MAD SIN

God Save The Sin CD

Was ein Majorvertrieb in Verbindung mit einer enormen Promokampagne alles anrichten kann, kann man exemplarisch sehr gut am Beispiel von MAD SIN demonstrieren. Jahrelang fristeten die Berliner Psycho-/Punkabillies ein Dasein im tiefsten Untergrund und wurden von den einheimischen Medien und Labels mehr oder minder gemieden, bis dieses Jahr jemand auf die Idee gekommen ist, daß sich diese Musik wohl auch ganz gut in der Alternative- und Punkszene vermarkten läßt.

Positiv daran ist jedenfalls die Tatsache, daß es sich bei MAD SIN um eine Band handelt, die den momentanen Rummel um sie "verdient" haben und nicht um ein zusammengewürfeltes Projekt irgendwelcher abgehalfterter Sessionmusiker, die sich ihre Bezüge von der Künstlersozialkasse etwas aufbessern wollen.

Was liegt dabei näher, als auch den Vorgänger zur aktuellen Scheibe, welche 1996 auf dem niederländischen Label Count Orlok veröffentlicht wurde, dem hungrigen Volk zugänglich zu machen. Und siehe da, der Unterschied zwischen "God Save The Sin" und "Sweet And Innocent?..." ist erstaunlich gering.

Zwar ist die neue Platte etwas fetter produziert, aber das abwechslungsreiche und durchweg hochwertige Songmaterial schlägt durchaus in die gleiche Kerbe. Heftiger Punkabilly-Sound, den sich durchaus auch musikalische Puristen einmal zu Gemüte führen können.

Und so bleibt als Fazit festzustellen, daß MAD SIN schon früher etwas konnten, nur hat es hierzulande kaum jemand gemerkt.