EILTANK / KSM40

Ehrenfeldmangel

Eine Splitkassette? Nein, wie Oldschool, wo doch viele heutzutage eher wieder einen Plattenspieler haben, aber kaum noch einer ein Tapedeck ... Nun, diese beiden Kölner Bands wissen eben mit dem Begriff D.I.Y.

noch etwas anzufangen: Auf der A-Seite KSM40, 2005 aus Frust über ihre alten Bands gegründet, mit einer Mischung aus Hardcore-Punk, Chaos und Aggression – oder laut Eigendefinition „Orang Utan Fastcore“.

Beste Textzeile: „Und nach dem Konzert kann sich jeder seine Szene (jeder seine Zähne) am Merchstand abholen kommen“, so heißt es in einem Song über Metalcore und Kickboxen. Gitarrist Spike ist übrigens auch Betreiber von Sengaja Records, einem linkspolitischen, nichtkommerziellen Label.

Auf der B-Seite dann EILTANK, noch eine Spur härter, mehr Geballer und mehr Geschrei, das jetzt auf Englisch. Dabei klingt das Ganze so, wie kopierte Tapes schon immer klangen, aber das war ja früher auch kein Problem.

Und was ein(e) „Ehrenfeldmangel“ ist? Keinen Schimmer, aber bestimmt super gefährlich, der einzige Mangel an dieser Kassette ist jedenfalls, dass sie mit 9 Songs in 15 Minuten zu kurz ist.

Außerdem limitiert auf 100 Stück, handnummeriert, aber „feel free to copy“. Eine gemeinsame Tour ist geplant für April, das nenne ich Vertrauen in die Zukunft.