FIGLI DI MADRE IGNOTA

Fez Club

Zumeist bin ich eine Liebhaberin von Schlagwörtern, die die Musik einer Band kurz und prägnant auf deren Grundtenor reduzieren. Doch was bitte schön darf ich von einer Band erwarten, die ihre Musik als „Spaghetti Balkan“ beschreibt? FIGLI DI MADRE IGNOTA tun dies, und zusätzlich streunen die italienischen Musiker in skurrilen Kopfbedeckungen durch die Gegend und beackern ihre Instrumente, als gäbe es kein Morgen.

„Fez Club“ ist die dritte Veröffentlichung der acht geschniegelten Sonnenbrillenträger bzw. Zigarrenraucher und mag der Stereoanlage auch die einen oder anderen netten Stunden bescheren. Dennoch bleibt die Leidenschaft der Balkanmusik, die sich FDMI auf die Fahnen schreiben, bis auf einige Ausnahmen äußerst dürftig: Zwar finden sich Bläser, Ansätze zur höllisch-wahnsinnigen Tarantella und Polkatakte im Repertoire der Band, doch außer bei „Theme from paradise“ will der Funke nicht richtig zünden.

Wer mit aufgeschnapptem Klezmer und einer kruden Balkan-Bläserkapelle Spaß haben kann, der wird mit FDMI dennoch sein neuestes Feinrippunterhemd durchschwitzen können.