FRONT

Desorientierungspunkte

2003 haben FRONT aus Wiesbaden begonnen als Coverband deutscher Punk/Wave-Pioniere wie MALE, S.Y.P.H. oder ABWÄRTS, der MITTAGSPAUSE-Klassiker „Innenstadtfront“ gab ihnen den Namen. Aber es dauerte nicht lange, bis eigene Songs entstanden.

Sänger ist übrigens Falk Fatal, mir bislang vor allem aufgefallen durch sein ausgezeichnetes Fanzine (Der gestreckte Mittelfinger), später auch als Betreiber von Matula Records, auf dem schon BUBONIX, DISCO LEPERS, TATORT TOILET und NEIN NEIN NEIN erschienen, sowie 2007 auch endlich das FRONT-Debütalbum, „Bitte recht freundlich“, nun hauptsächlich mit eigenen Stücken.

„Desorientierungspunkte“ kommt jetzt via Twisted Chords, mit sechs neuen Tracks sowie dem S.Y.P.H.-Cover „Lachleute und Nettmenschen“ im coolen 10“-Format – und einem Düsseldorf ’80-Appeal, der einfach umwerfend ist.

Auch thematisch hat man sich nicht weit entfernt, mit Liedern über „Plastikmenschen“ und „Industriekinder“, „Shoppen und Roboten“ sowie die latent „pogromgeile Meute“ in den „Neubausiedlungen“.

Und doch ist das die Musik der neuen Zeit. Denn FRONT haben genau an dem Punkt angeknüpft und weitergemacht, wo die deutsche Musikszene einst aufregend und innovativ war, bevor die Neue Deutsche-Welle dann wie ein Tsunami auf einmal alles überrollte.

Diese große kleine Platte erscheint in limitierter Auflage und einem stilsicheren Artwork. Glasklares Vinyl, glasklarer Sound, volle Punktzahl.