JONAS REINHARDT

s/t

Wohl die vorerst letzte Besprechung einer Kranky-Platte, die es in diesem Heft zu lesen gibt, denn die haben ihre Pressearbeit eingestellt. Fast schon wieder bedauerlich, denn das Debüt Jonas Reinhardts aus San Francisco ist ein echtes Fest für Fans analoger Synthesizer-Klänge und so hört man hier die Einflüsse von KRAFTWERK, Vangelis, Jean-Michel Jarre, Klaus Schulze und natürlich TANGERINE DREAM deutlich heraus.

Der studierte Musiker Reinhardt versieht seine fließenden, angenehm warm klingenden minimalistisch-experimentellen Instrumentalstücke mit einer effektiven, unaufdringlich pulsierenden Rhythmik und einer sphärischen, hymnischen Melodiosität, die seine Platte zum perfekten Soundtrack für einen 70er Jahre-Science-Fiction-Film macht, ohne dass das Ganze zu gewollt unmodern klingen würde.

Reinhardt kann den Pionieren analoger Synthesizer-Musik zwar nur begrenzt das Wasser reichen, aber seine sieben, um sich wiederholende Motive und Beats kreisenden, abstrakten Kompositionen sind in jedem Fall Ausdruck eines bewussten wie gekonnten Umgangs mit speziellen Spielarten elektronischer Musik.

Und die fällt bei Reinhardt auch wesentlich konkreter und nachvollziehbarer aus, als bei vielen anderen Kranky-Künstlern und ihrer doch etwas schwammigen Vorstellung von Ambient-Musik.