MOUNT LOGAN

s/t

Jaja, da gibt man sich erst ganz geheimnisvoll, lässt sein Debütalbum unbetitelt, verzichtet auf Songtitel, geht auf dem LP-Backcover sparsam mit Infos um, betreibt aber auf seinem (heute wohl unumgänglichen) MySpace-Profil durchaus Konversation.

Tststs ... Aber okay, let the music do the talking! Und die hat trotz aller Reduktion und Minimalismus etwas zu erzählen. Das Würzburger Trio (da kommen auch die stilistisch nicht weit entfernten OMEGA MASSIF her) erinnert auf seinem Debütalbum nicht nur wegen der nicht allzu stark verzerrten Gitarre immer wieder an die letzten EARTH-Platten, allerdings ohne deren unterschwelliges Americana-Feeling.

Wie Dylan Carlson auch wissen MOUNT LOGAN von der Effektivität immer wiederkehrender musikalischer Themen, um die Spannung in ihrer ultralangsamen Musik zu halten. Zudem setzen MOUNT LOGAN auf den beiden, zusammen knapp eine halbe Stunde langen Songs hier ganz sporadisch heiseren Gesang ein, was nicht nur ganz wunderbar passt, sondern ihrer Musik auch eine gewisse blackmetallische Bösartigkeit verleiht.

Und so ganz weit hergeholt sind die auf Rupert Murdochs Trottel-Netzwerk angegebenen Einflüsse – Bon Scott (AC/DC) und Sam Peckinpah – dann auch nicht: AC/DC bilde ich mir ein, im Gitarrensound und manchem Riff wiedererkannt zu haben, und um das mit Peckinpah zu belegen, ziehe ich einfach mal den Bogen von dessen „The Wild Bunch“ zu EARTHs Western-Affinität zu MOUNT LOGAN und bin fein raus.

Aber eventuell bin ich da auch nur auf einen doofen Witz reingefallen.