SCHROTZ

s/t

Fast wären sie in der Deutschpunk-Schublade gelandet, aber das würde der Band aus Rostock wirklich nicht gerecht. Die vier Musiker spielten schon in den verschiedensten Punk- und Grunge-Bands (P.U.K., LÜMMELS, ROBOTNIX, FREAKCORE, RITALIN), bevor sie Anfang 2007 beschlossen SCHROTZ zu gründen, um von nun an gemeinsam Krach zu machen.

12 Songs ihrer ersten Aufnahmesession haben sie nun auf eigene Faust in einer 500er Auflage auf Vinyl gepresst, auch als eine Art Demo-LP – und dafür ist das Ergebnis fast schon zu „fertig“: Geballer-in-die-Fresse, manchmal auch nur gegen’s Schienbein, mit deutschen und englischen Texten voller Abscheu, und gespielt mit viel Leidenschaft.

So endet „Fuck the flag“ mit einem Instrumentalpart, in dem sie regelrecht schwelgen – bis mit einem Rülpser der nächste Song anfängt. Erst so richtig in ihren Bann ziehen mich aber die Songs der B-Seite, musikalisch als auch inhaltlich, etwa das manische Wiederholen des Satzes „Angst hält das System am Laufen.

Angst hält das System ...“ ist allemal hypnotisch, manchmal auch erschreckend. Im krassen Gegensatz dazu stehen übrigens die pubertären Albernheiten auf dem MySpace-Profil der Band, Sorgen muss man sich also keine machen.

Sollte sich jetzt also ein Label für SCHROTZ interessieren, müsste es eigentlich nur noch die Platte, so wie sie ist, nachpressen lassen und seinen Namen draufschreiben, sonst fehlt nichts.