STARVIN HUNGRY

Cold Burns

Dass John Milchem, seines Zeichens Sänger, Gitarrist und Mastermind jenes in Montreal ansässigen Vierergespanns auch nicht erst seit zwei, drei Tagen im Geschäft ist, hört man dem Nachfolger zum bereits anno 2003 erschienenem Erstling „Damnesty“ aber auch wirklich in jeder verfluchten Sekunde an.

Auf Grundlage eines ganz hervorragend diffizilen Songwritings treffen hier bratzige Gitarrenfronten, die in stoischer STOOGES-Manier offensichtlich alles niederwalzen wollen, was sich ihnen in den Weg stellt, auf sich subtil in die Großhirnrinde fressende, an die seligen WIPERS gemahnende Harmonien.

Gepfeffert wird das Ganze dann noch mit einer ordentlichen Prise garagigem Blues und abgeschmeckt mit einem Schuss abgefuckten Sex-Appeals, wobei Letzteres wohl vornehmlich der enormen Spannweite von Milchems Gesang zu danken ist.

Dieser changiert nämlich scheinbar mühelos zwischen der „junkie-esken“ Laid-back-Attitüde eines jungen Lou Reed und wüst-verzweifelten, offensichtlich nicht zu knapp mit Whiskey befeuerten Energieausbrüchen.

Klingt kurz gesagt, in etwa so, als wären den verdammten STROKES unverhoffter Weise plötzlich Haare am Sack gewachsen, und müsste in einer gerechteren Welt eigentlich an deren Stelle stehen, was Aufmerksamkeit und Verkaufszahlen betrifft – beeindruckende Scheibe.

(Diese Band war auf der Ox-CD #81 zu hören)