ASTEROID B612

Not Meant For This World

Au-Go-Go war in den Neunzigern ein wichtiges australisches Label, und da veröffentlichten auch ASTEROID B612 aus Sydney, eine der zwar sicherlich nicht kommerziell erfolgreichsten Bands ihrer Tage (die sich übrigens nach dem „Wohnort" von Saint-Exupérys kleinem Prinzen benannt hat), aber eine erstaunliche Anzahl an Releases vorweisen kann.

Nach den ersten beiden Alben auf Destroyer, dem Label von Dave „BORED!" Thomas, wechselten sie auf Betreiben des Au-Go-Go-Mailorder-Manns Richie Ramone, der die Linernotes hier im Booklet verfasst hat, zu jenem Label, das ihnen zu etwas mehr Aufmerksamkeit verhalf, so dass irgendwann auch eine Band namens HELLACOPTERS zu ihren Bewunderern zählte (siehe auch die Coverversion auf deren Abschiedsalbum).

Im Gegensatz zu denen waren ASTEROID B612 aber nie „Schweinerocker", hier wurde nicht gegniedelt und gefiedelt, sondern einfach nur denkbar simpel gerockt - dass Dave Thomas die Band entdeckte, sagt viel über ihren brachialen, trockenen Sound aus.

Als Mitte der Neunziger dann der Longplayer „Not Meant For This World" und die 5-Song-EP „Teen Sublimation Riffs" entstanden, waren Johnny Spittles und Stewart Cunningham (siehe Interview in Ox #77) die treibenden Kräfte in der Band, waren gleichermaßen für Songwriting wie Produktion zuständig.

Seit ein paar Jahren liegt Au-Go-Go allerdings auf Eis, waren Album wie EP nicht mehr erhältlich, und da ist es eine wundervolle Sache, dass sich Mickster von Off The Hip jetzt zu einer Neuauflage dieses Klassikers entschloss.

Auf der einen CD findet sich das Album, auf der anderen die EP, und dazu acht Demo-Songs aus der Album-Vorproduktion, von denen Johnny und Stew behaupten, diese Aufnahmen klängen besser als die auf dem Album.

Essentieller Stoff für den Aussie-Rock-Liebhaber. Ach ja, kleine Randnotiz: Scheinbar konnte sich nie jemand auf eine exakte Schreibweise festlegen, man findet sowohl B612 wie auch B-612, was bei Internetrecherchen durchaus einen Unterschied macht.