CHATHAM SINGERS

Juju Claudius

Ich gestehe, ich bin erleichtert: Billy Childish, der Chathamer Haudegen, hat wieder zu seiner Kernkompetenz gefunden und macht das, wovon er am meisten versteht. Und das ist minimaler, aber charmant loserhafter Rhythm'n'Blues, und zwar so schön, wie seit den Tagen der seligen THEE MIGHTY CAESARS selten mal.

Dafür wurden das aktuelle Band-Projekt, die MUSICIANS OF THE BRITISH EMPIRE (Schwachsinnsname!) kurzerhand auf Eis gelegt. Macht nichts, die CHATHAM SINGERS sind quasi die selbe Crew, also Billy, seine Gattin Julie am Bass und DAGGERMAN Wolf Howard an den Drums.

Ergänzt wird die Truppe durch den Harp-Spieler Bludy Jim, ein Weggefährte Billys seit den späten Siebzigern und Studiobesitzer in Rochester, Kent, wo man auch aufnahm. Zudem gibt es zwei Stargäste.

Zum einen den JTQ-Hammondgott James Taylor, zum anderen BLUR-Gitarristen Graham Coxon, der ja schon seit langer, langer Zeit ein glühender Childish-Verehrer ist und bestimmt vor Stolz platzt, Billys Songs spielen zu dürfen.

Ach ja, die Songs ... Eigentlich überhaupt nichts Neues, Blues eben, und zwar genau so, wie Billy so was halt spielt. Und auch ein schönes Cover, „Baby, what's wrong", den Howlin' Wolf-Song, den Billys Idole DOWNLINERS SECT 1963 zuerst aufgriffen, und den dann eigentlich jede Childish-Band seit über 25 Jahren auf der Setliste stehen hatte.