ERSATZMUSIKA

Songs Unrecantable

Die in Berlin lebenden Exilrussen von ERSATZMUSIKA machen mit „Songs Unrecantable" nahtlos da weiter, wo sie 2007 mit ihrem Debütalbum „Love Letter" aufgehört haben. Zwar singt Irina Doubrovskaja diesmal ausschließlich in Englisch, allerdings nicht weniger eindringlich.

Dazu kommen schräge Gitarrenriffs und dunkle Bassläufe, gepaart mit Minimalismus und russischer Folkmusik. Die Zeit des Dissidententums während der Sowjetherrschaft oder der Zerfall der Weltordnungen, irgendwie werden die 13 Titel auf „Songs Unrecantable" von einer ganz besonderen Melancholie und Betroffenheit dominiert.

Ganz besonders fällt mir dies bei den Stücken „(Psilocybin panic) It's the Russian beat" („Zen or psychedelic / It's the Russian beat" - nomen est omen) sowie „Tver" auf. Gerade bei „Tver" klingt der tiefe Bass noch dunkler und erdiger, und ich denke mir, so etwas könnten auch Peter Hook oder Jah Wobble nicht besser umsetzen.

Die siebenköpfige Band erschafft wunderbare Klangbilder voller Schwermut und Poesie, irgendwo zwischen Urban Folk, den BAD SEEDS und VELVET UNDERGROUND (mit Nico). Ein absolutes Muss für alle Freunde der (russischen) Schwermut.