EXTRA GOLDEN

Thank You Very Quickly

Nach „OK-Oyot System", dem ersten Album von EXTRA GOLDEN aus dem 2006, hätte ich nicht unbedingt vermutet, dass es noch zu einer weiteren Kollaboration dieser afrikanisch-amerikanischen Freundschaft kommen würde.

Doch mit „Thank You Very Quickly" ist jetzt das bereits dritte Album von Ian Eaglesons und Alex Minoffs Cultural-Clash-Projekt erschienen, bei dem die Grenzen zwischen dem amerikanischen und afrikanischen Kontinent immer weiter verblassen, was beim Vorgänger „Hera Ma Nono" noch weniger gut gelungen war.

Auch auf „Thank You Very Quickly" dominiert der afrikanische Gesang und eine sprunghafte, energetische Rhythmik, aber die verbinden sich mit an Jerry Garcia und die MEAT PUPPETS erinnernden amerikanischen Rocksounds zu einer homogenen, stimmigen Mischung, die den Spagat zwischen langen, improvisiert wirkenden Instrumentalpassagen und konkretem Songwriting schafft.

Ich behaupte mal, dass ich in letzter Zeit keine Platte gehört habe, die eine so lebendige und euphorische Stimmung aufweisen würde, und dabei immer wild und unangepasst klingt, und vor allem wirklich originell.

Mit „OK-Oyot System" und „Hera Ma Nono" waren EXTRA GOLDEN noch auf der Suche, mit „Thank You Very Quickly" sind sie offenbar dort angekommen, wo sie hinwollten, ein Album, das kulturelle Grenzen überwindet, ohne dabei als skurrile Exotenmusik ein Nischendasein fristen zu müssen, und den Eindruck vermittelt, als sei dieser Afropop-Indierock das Natürlichste auf der ganzen Welt.