FRIENDLY RICH AND THE LOLLIPOP PEOPLE

Dinosaur Power

Hinter FRIENDLY RICH steht Richard Marselia, ein in Kanada lebender Musiker und Komponist, dem anscheinend nichts heilig ist und der zusammen mit seinem Orchester THE LOLLIPOP PEOPLE, bestehend aus Harfe, Akkordeon, Piano, Cembalo, Banjo, Fagott, Posaune, Klarinette, Cello, Kontrabass und diversen Schlaginstrumenten, sehr schön die Genialitäten und den Humor von Eugene Chadbourne, BUTTHOLE SURFERS, THEY MIGHT BE GIANTS und Frank Zappa vereinigt.

Also darf man sich auch nicht wundern, wenn auf ein Free-Jazz-Stück wie „Dinosaur power" ein französischsprachiger Chanson folgt. Dazu kommt ein tiefer, abwechslungsreicher Gesang zwischen Andrew Eldritch und Gavin Friday sowie die Sopranstimme von Kristin Mueller-Heaslip.

Schräge Banjo-Humppa-Country-Attacken treffen auf Balladen („Fräulein Fleischsalat") in Brecht-Weill-Tradition, Jazz- und Free-Jazz-Einflüsse (die mich oft an Eugene Chadbourne und John Zorn erinnern) treffen auf Film-Soundtracks.

Die merkwürdig anmutenden Soundkollagen wirken hier wie Bandschnipsel, die beim Schnitt der Filmmusik wie z.B. für „Delicatessen" oder „Ed Wood" übrig geblieben sind und nun - getreu dem Motto „das Ganze ist mehr als sie Summe seiner Teile" - neu zusammengefügt werden.

Da passt es gut, dass die CD auch einige Videos enthält, wie z.B. „Happy monday" mit einem sehr (schaurig) schönen an Monty Python's Flying Circus erinnernden Comicstrip. Die zwölf Stücke auf „Dinosaur Power" könnten nicht kurzweiliger sein.