GLASVEGAS

s/t

Noch ein gutes Beispiel dafür, wie sehr die Versagensangst in den Majorfirmen, gepaart mit mangelndem Geschmack, respektive Weitblick, zu einer Releasepolitik führt, die allenfalls als feige zu bezeichnen ist.

In anderen Ländern wird nur noch veröffentlicht, wenn die Platte schon mal auf einem Markt funktioniert hat. So ist es auch erklärlich, dass die Magazine, die sonst erst nach einer zweiten Platte aufwachen, diesmal bereits die erste Tour präsentieren, weil sie mit ihren Dependancen in England gut ein halbes Jahr Vorsprung hatten, denn da gab es die CD bereits im letzten Herbst, für Frühaufsteher entweder mit einer exklusiven Bonus-CD oder einer DVD, von der sich die DVD-Version eher lohnt.

Deutschland bekommt die Proloversion im Jewelcase mit ohne Extras, aber immer noch mit großartigem Bombastsound, der irgendwo zwischen den BEACH BOYS, frühen JESUS & MARY CHAIN (ohne Rückkopplungen) und elektrifiziertem 60s Motown liegt.

Auf Platte ist das dann grandios eingängiger Indiepop der neuesten Generation, der auch live so druckvoll wie auf Platte klingt (dafür optisch enttäuscht, aber dazu mehr im nächsten „Livestyle").

Songs wie „Geraldine" oder „Daddy's gone" sind Stücke für die Ewigkeit. Jetzt noch so aufregend wie die erste EDITORS, mit denen sie im weitesten Sinne auch die verhallt-verzerrten Gitarren teilen.

Allerdings kann sich das sehr schnell ändern, denn als Vorband von OASIS wird man hier schnell teilen lernen müssen.