GRIT

Straight Out The Alley

Partygranate! Zweites Album der wilden Engländer um Big Lou (Vocals) und Jungspund Little Man Kurt (Standup-Bass), und wieder gibt es einen aufgeregten Mix aus Punk, Psycho, Country und Ska. „Shall We Dine", der Vorgänger, verlor sich noch im Beliebigen, ließ das Zwingende vermissen.

Und auch wenn es einiger Runden im Player bedarf, das Zweitwerk der fünf ist eine runde Sache geworden. 12 Mal wird locker-flockig die heitere Seite des Rock'n'Rolls zelebriert, und wenn beim fetzigen „Lunatics" die Bühne nicht brennt, wo dann? Das anschließende „Victims live another day" könnte auch von THE LIVING END stammen, es groovet und swingt heiter im Slap-Rhythmus und ist ein Paradebeispiel für poppigen Punk'n'Roll neuerer Schule.

Überhaupt ist der Mittelteil der Stärkste, denn richtig fesseln die Jungs erst mit dem vierten Song, „Cast ya mind back" - ein countryesker Höllenritt über die Theken dieser Welt par excellence! Warum nur ist anstatt diesem der lahme, schmalzige Titelsong Einstieg ins Album? Richtig guten 2Tone-Ska dagegen offeriert „Tell me lies", „12th floor" lässt mit kraftvollen Bläsern, ähnlich beschwingt die Hüften kreisen.

Die Briten garantieren gute Laune, und dass die zappeligen Songs live am besten sind, steht außer Frage. Ein wahres Feuerwerk an Spielfreude, Interaktion und Gestik. Soviel gute Laune hält das tägliche Leben leider nicht bereit, die 7-Tage-Party-Woche muss erst noch erfunden werden.

Unter diesem Aspekt verringert sich die Halbwertzeit der Songs natürlich erheblich. Auch frage ich mich, ob kritische und nachdenkliche Töne, überhaupt auf der Band-Agenda stehen? Vertagen wir dies auf zukünftige Outputs.

Heute und hier wird gefeiert, und zwar „... till you drop"!