MASTODON

Crack The Skye

MASTODON ist eine große Band, eine sehr große. Leider haben das zu wenige Leute in den unsrigen Gefilden verstanden. Ob die vier Musiker aus Atlanta mit dem neuen, vierten Album „Crack The Skye" hier ihren Status verbessern können, ist fraglich.

Denn die Band, die man noch als eins der wichtigsten Pferde im Relapse-Stall kennen mag, driftet auf dem neuen Album stark in Richtung Prog ab. Im Klartext: Man macht es dem Hörer nicht einfach.

Zwar waren auf allen Alben schwer zugängliche Songs vertreten, aber zum Ausgleich waren auch immer „Hits" mit enormen Wiedererkennungswert drauf, die einen von Anfang an fesseln. „Crack The Skye" bietet das vorerst nicht mit seinen sieben überlangen Songs.

Auch wurde der Metal-Anteil stark reduziert. Die atmosphärische Musik ist vergleichbar mit Songs wie „Sleeping giant" vom Vorgänger „Blood Mountain". Das heißt: effektverspielte, treibende Klänge mit einer Stimmung, die mit dem Albumkonzept kohärent geht.

Denn „Crack The Skye" handelt von einem kleinen Jungen, der durch Zeit und Raum reist. Nur der Titeltrack erinnert durch sein Sludge-Riffing an die „alten" MASTODON. Wer die Band noch als lupenreinen Metal-Act in Erinnerung hat, der wird vor „Crack The Skye" wahrscheinlich erst einmal schaudern.

Und auch ich, als Riesenfan, muss zugeben, dass das Album erst nach einer guten Weile richtig zündet. Das war aber bei „Blood Mountain" ähnlich und das gehört mittlerweile zu meinen All-Time-Favoriten.

Auch wenn ich nun „nur" acht Punkte geben kann, so werde ich mich wohl in ein paar Monaten darüber ärgern, da das Album reifen wird - genauso wie ich als Hörer.