PSYOPUS

Odd Senses

Schon zum dritten Male in Folge darf ich eine Platte der chaotischen Mathematik-Core-Leriker besprechen - Respekt an mich! Auch beim neuesten Release ist Ausdauer vom Hörer gefordert, wirken doch die einzelnen Song-Dekonstruktionen für den Otto-Normal-Hörer alles andere als gewöhnlich konsumierbar.

Stress ist Programm auch dieses Mal, sind doch die einzelnen „Songs" beim ersten Durchlaufen alles andere als nachvollziehbar. Wirrer, frickeler-dingelinger Jazzgrind ist wie auch schon bei den vorangegangenen Veröffentlichungen angesagt, der ohrenscheinlich verdammt sehr nahe an NAKED CITY angesiedelt ist.

Nicht nur das Label beweist Mut zur Lücke, sondern vor allem PSYOPUS beweisen Mut zu unkonventionellen Arrangements, die zwischen chaotischem Wirrwarr und absoluten Free-Jazz-Endspurten balancieren.

Vor allem die letzte halbe Stunde verkommt zum wohl Anstrengendsten, aber auch gleich Unterhaltsamsten, womit man sich beschäftigen kann ... Und wer die Anleihen nicht kapiert, ist selber schuld! Der Rezensent ist gleichermaßen begeistert und entzückt, muss aber im selben Atemzug gestehen: Wir haben es hier mit einer absoluten Ausnahmeband zu tun! Entweder man lässt sich auf dieses konstruierte Armageddon ein, oder man hört weiterhin „Pop-Musik".

Meine Platte des Jahres!