ARTRIDGE

Butterfly Wing Theory - Part 1 (Think Tank)

Die Selbstbeschreibung der Wahl-Berliner ARTRIDGE lautet „contemporary progressive post-industrial chamber music", und mit „Finished Soundtracks For Unshot Films" nahm man bereits 2004 ein Album auf, das aber noch deutlich maschinenorientierter war.

Das mit der „contemporary progressive post-industrial chamber music" passt aber durchaus zur neuen Platte: Hier findet sich krautrockige, angejazzte Instrumentalmusik mit Einflüssen von KING CRIMSON, PINK FLOYD, David Sylvian und TORTOISE, nicht frei von Elektronik, aber eher einem organischen Bandsound verpflichtet.

Und man hat in diesem Genre schon wirklich Schlechteres gehört als ARTRIDGE, die auf „Butterfly Wing Theory Part 1" mit ihren fließenden Gitarrenklängen und sanften Rhythmusteppichen von Anfang an eine dichte Atmosphäre aufbauen können.

Wie die meisten Bands dieser Art tendieren ARTRIDGE zwar zu einer offenen Form des Songwritings, aber besitzen ebenfalls Sinn für wirklich hängenbleibende melodische Momente, ohne die diese Form von Postrock-Elektronik nur in einem uninteressanten akademischen Stadium verharren würde.

„Intelligent Dance Music" sozusagen, bei der Kopf und Bauch gleichermaßen gefordert sind.